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1338. Oktober 16/23. Schweidnitz (act. et dat. Swidnicz).

infra octauas b. Galli.

Bolco (II.), Hzg v. Schl., Herr v. Fürstenberg u. zu Schweidnitz, bek., daß vor ihm Ritter Heynaczco v. Richenbach (Reichenbach) mit Rat seiner Freunde dem hzgl. Getreuen, dem Schweidnitzer Bgr Michael Schleusser (clauigero) die Hälfte seines Dfes Piskersdorf (Peiskersdorf) i. Reichenbacher Distr. m. allem Rechte u. der Herrschaft, wie dies er u. s. Vater, Herr Herm. v. Richenbach, innerhalb der festgelegten Grenzen besessen hatten, mit der Hälfte des Allods, der Mühle, des Waldes, der Wiesen u. Weiden, sowie mit allen hzgl. Getreide- u. Geldgeschossen, m. dem Münzgeld (cum defectu monete) u. einem Roßdienst, sonst frei vom Reiterdienst, insoweit er ihm, dem Hzge, von diesem halben Dfe gebührte, m. der Hälfte des Gerichts, jedoch das obere ausgenommen, welches sich der Hzg für sich u. s. Nachfolger vorbehält, vkft u. ohne irgend jemandes Widerspruch aufgelassen hat. Der Hzg bestätigt dies dem Michael Schleusser u. dessen Erben m. der Bestimmung, daß derselbe zu s. Lebzeiten, ohne daß dessen Erben einen Widerspruch erheben dürfen, volle Macht habe, dieses halbe Df auszusetzen, zu verschenken, zu verkaufen, zu vertauschen oder sonstwie zu veräußern.

Z.: Die Ritter Joh. v. Cirnen, Mittelste v. Cirna, Nik. Henningi, Cuno v. Ronow (Rohnau) u. Heinrich Buchwalt, Heinrich Ymnicz, Tammo v. Schellendorf, hzgl. Protonotar.


Schweidnitzer Ratsarch. Urk. Nr. 59. Orig. Perg., an dem das hzgl. Fußsiegel (vgl. d. Siegelbeschr. zur Urk. v. 3. Mai 1341) hängt; abgedr. i. d. Urkundl. Gesch. der Grafen Reichenbach i. Schlesien Bd. 1 (1906), S. 22. Eine neuere Abschr. a. d. 18. Jahrh. i. d. Jauerschen MSS (Bresl. Staatsarch. Rep. 135) Bd. XXII, pag. 717/720, u. daraus i. d. Worbs'schen MSS (ebendas.) Bd. 53, S. 49/51; eine weitere jüngere Abschr. i. Bresl. Stadtarch. A 1205.


Codex Diplomaticus Silesiae, Bd. 30, 1925; Regesten zur schlesischen Geschichte, 1338 - 1342. Herausgegeben von Konrad Wutke und Erich Randt.